Medizinische Interventionen stellen für das Nervensystem von Kindern eine große Herausforderung dar. Die neue Umgebung, fremde Menschen, Nadeln, Narkose und häufig zu schnelle, unsensible Handlungen des Personals überfordern die Kleinen. Hier können Sie als Eltern einiges tun, dass diese Erfahrung keine dauerhaften Spuren im Nervensystem ihres Kindes hinterlässt.
Die Anwesenheit eines Elternteils während des Eingriffs ist wichtig und hilfreich, solange Sie selbst keine Angst haben. Das medizinische Fachpersonal erlaubt es Eltern manchmal nicht, beim Eingriff zu sein. Es ist am besten, dies im Voraus zu klären, um Konflikte in Gegenwart des Kindes zu vermeiden.
Hier ein paar Anregungen zur traumapräventiven Begleitung:
Am Tag vor der Operation:
Berücksichtigen Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes.
Bereiten Sie Ihr Kind auf den bevorstehenden Eingriff vor, ohne zu viele Details preiszugeben. Einige Krankenhäuser bieten Programme an, bei denen das Kind das Krankenhaus besuchen und das medizinische Personal kennenlernen kann.
Vereinbaren Sie, wenn möglich, mit dem Krankenhauspersonal einen Termin, damit das Kind das Operationsteam in Zivil sehen kann. Oder falls nicht möglich schauen sie sich Bilder oder die Website an, um Orientierung zu geben.
Falls das Krankenhaus kein Vorbereitungsprogramm für Kinder hat, können Sie ihr Kind darauf vorbereiten, indem sie Rollenspiele spielen und sich verkleiden.
Erzählen Sie dem Kind eine beruhigende Geschichte, um es auf den Eingriff und das Aufwachen danach vorzubereiten.
Am Tag der Operation:
Vereinbaren Sie mit dem medizinischen Personal ein Vorgehen, das es Ihnen ermöglicht, so viel Zeit wie möglich bei Ihrem Kind zu verbringen.
Zwei Maßnahmen können für ein Kind besonders beängstigend sein: erstens, auf einem Untersuchungstisch festgeschnallt zu werden und zweitens, ohne ausreichende Vorbereitung anästhesiert zu werden.
Ein Kind sollte niemals in einem panischen Zustand narkotisiert werden.
Idealerweise sollten Sie als Eltern im Aufwachraum bei Ihrem Kind sein, wenn es aufwacht.
Das Kind sollte niemals allein aufwachen.
Nach der Operation:
Gönnen Sie Ihrem Kind Ruhe. Dies fördert die Genesung.
Wenn Ihr Kind Schmerzen hat, lassen Sie es Ihnen beschreiben und finden Sie gemeinsam einen Teil des Körpers, der schmerzfrei oder zumindest weniger schmerzhaft ist.
Wenn Ihr Kind ängstlich wirkt, helfen Sie ihm, indem Sie die Aspekte von Sicherheit hervorheben. Kreieren Sie einen angenehmen Ort mit Dingen, die ihrem Kind guttun. Erzählen Sie ihm Geschichten, singen oder malen Sie mit Ihrem Kind. Bleiben Sie im Kontakt – auch körperlich.
Sollten Sie in den Tagen und Wochen nach dem Eingriff auffallende Wesensveränderungen feststellten, suchen Sie sich Beratung und Unterstützung bei einem/r ausgebildeten Therapeuten/in.
Mehr Wissen und Anregen finden Sie auch im Buch „Verwundete Kinderseelen heilen“ von meiner Lehrerin Maggie Kline (ISBN: 9783466306848).
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